Riesige Kabeltrommeln für Windräder in der Nordsee
Fast 6 m hoch, 4 m tief und pro Stück gut 12 t:
Das sind die Eckdaten von drei Spezial-Kabeltrommeln, die die Borkener Kistenfabrik (Borki) für eine Windkraftanlage in der Nordsee gebaut hat.
Die beiden Trommeln sind in Bremen für einen Testlauf im neu konstruierten Wickler montiert worden. Für den Weitertransport per Schiff nach Dänemark mussten die Trommeln auf Spezialschienen vorbereitet werden. Am Zielort werden sie dann mit mehreren Kilometern rund 15 cm dicker Hochseekabel bestückt, die für eine Verbindung der Windkraftanlagen in der Nordsee vor der dänischen Küste mit dem Festland sorgen sollen. „Solch massive Kabeltrommeln sind auch für uns keine alltägliche Sache. Fast 300 Arbeitsstunden stecken in einer einzigen Trommel“, sagt Ingo Tenbrock, Verkaufsleiter der Borkener Kistenfabrik. Seit Ende der 1940er Jahre ist das Traditionsunternehmen in Borken mit dem Bau von Kabel-, Seil- und Gurttrommeln aus Holz sowie seit Ende der 1970er Jahre mit großen Kabeltrommeln aus Stahl am Markt. „Das hat uns bei dem Projekt geholfen“, berichtet Borki-Geschäftsführerin Anja Seibel. Dieser Erfahrungsschatz führt aktuell zu einer Erweiterung des Produktportfolios ihres Unternehmens. „Wir werden künftig in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro relativ einfach bedien- und steuerbare motorisierte Auf- und Abwickler anbieten, die sowohl Holz- als auch Stahltrommeln aufnehmen können“, sagt Seibel. Die Wickler seien dafür gedacht, an Häfen, auf Schiffen oder auf den verschiedensten Baustellen Kabel und Seile auf- und abwickeln zu können. „Mit ihrer Mobilität bieten sie enormen Vorteil gegenüber traditionellen Abwickelvorgängen mit großen Kränen.“ Kunden hätten in der Vergangenheit immer wieder danach gefragt. Für das Unternehmen sei sofort klar gewesen, diesem Wunsch nachkommen und motorisierte Abwickler ins aktuelle Programm aufzunehmen.